Plattbodentörn 2025
SUSANNE DALLACH / ULRIKE AMEIS
Plattbodentörn vom Sa. 14.06.- So. 22.06.2025
Auch in diesem Jahr fand der Plattbodentörn mit zwei Schiffen statt, der Windbreker und der Bellefleur. Hier kommt schon der Bericht der Bellefleur (Teilnehmer: Kornelius (Skipper), Gisela, Britta, Holger, Ralf, Susanne, Uli und ab Mittwoch Jutta und Jan)
Ganz wie gewohnt trafen wir uns zum Frühstück und Broteinkauf mit den meisten Crewmitgliedern beider Schiffe in Ochtrup. Der altbewährte Start mit dem obligatorischen Käseeinkauf fand erneut in Workum statt. Nachdem wir die Bellefleur übernommen hatten, steuerten wir Kurs auf Hindeloopen. Von Anfang an begleitete uns bis zum Samstag strahlender Sonnenschein. Mit knurrenden Mägen und ohne das traditionelle Rührei führte unser Weg am nächsten Morgen durch die Harlinger Schleuse weit hinaus aufs Wattenmeer bis nach Vlieland. Aufgrund des Niedrigwassers offenbarte sich rund um den endlos langen Steg zu den sanitären Anlagen eine bizarre Landschaft voller Tiere und Algen. Nach einem ausgedehnten Spaziergang am Strand freuten wir uns auf die traditionelle Bolo von Gisela, dazu gab es frischen, selbstgezogenen Salat von Monika.

Mit einem kurzen Schlag ging es weiter Richtung Terschelling. Die frühe Ankunftszeit ermöglichte uns mal an Land aktiv zu werden. Ein Teil der Crew eroberte zu Fuß die Dünenhöhe in West-Terschelling mit wunderschönem Panoramablick und das Städtchen, was sich gerade im Festivalfieber befand.
Die anderen erfreuten sich, zunächst auf E- Bikes den weitläufigeren Teil von Terschelling mit schönen Dünenlandschaften zu erkunden. Nachdem die Windbreker ebenfalls Terschelling erreichte, haben beide Crews den Abend feucht fröhlich mit Musik unter Polizeiaufsicht ausklingen lassen.

Am Morgen starteten die Bellefleur und die Windbreker Richtung Harlingen – ein Wettrennen um eine Flasche Sekt war ausgerufen. Die Bellefleur rauschte mit bis zu 8,1 Knoten über Grund dahin und konnte, trotz des komfortablen Vorsprungs der Windbreker, als erste am Ziel anlegen. Für heitere Stimmung sorgte die Übergabe des Wetteinsatzes mit den Worten: „Über die Größe gab es keine Vorgabe.“ – und so wechselte ein Piccolo den Besitzer.
Am Mittwochmorgen stießen Jutta und Jan, beide erfahrene Segler*innen, voller Energie zu unserer Crew. Nun waren wir zu neunt an Bord – eng, aber umso fröhlicher. Jan brachte frischen Schwung und sorgte mit Holger für ein engagiertes Segel-Duo. Unterwegs nach Enkhuizen zeigte uns Jan eine neue, deutlich elegantere Methode zum Leinenaufschießen, die von Jutta sogleich unter kritischer Beobachtung und mit ein paar leisen Flüchen ausprobiert wurde. In Enkhuizen wurden wir feierlich vom Glockenspiel begrüßt und ließen nach einem kleinen Stadtrundgang den Abend gemeinsam und stimmungsvoll mit Gitarrenmusik und Gesang ausklingen.
Bei schwachem Wind mit gelegentlicher Motorunterstützung steuerten wir unser nächstes Ziel an: die Vogelinsel – für viele von uns ein echtes Abenteuer, da sie bislang unbekannt war. In der Schleuse zum Markermeer sorgte eine Dame mit pinkem Hut durch ihr eigenwilliges Verhalten für Verzögerung, doch dank Jans beherztem Eingreifen zur Freude der Schleusenwärterin schloss diese schließlich das Schleusentor. Endlich durfte nun auch das von Jan schon lange ersehnte Klüversegel gesetzt werden. Am Anlegeplatz wurden wir von einem besonders hilfsbereiten Hafenmeister und einer fast märchenhaften Landschaft empfangen. Hier konnten wir abschalten: Die Seele baumeln lassen, Vögel beobachten, am kleinen Strand entspannen oder im klaren Wasser baden. Wer lieber festen Boden unter den Füßen behielt, genoss das lebendige Treiben auf der gemütlichen Holzterrasse. Der Abschied fiel schwer – sicher werden wir dieser zauberhaften Insel wieder einen Besuch abstatten.
Trübsal kam bei uns nicht auf – weiter ging’s nach Hoorn! Was die Architektur betrifft, setzt Hoorn wirklich Maßstäbe: Prächtige, eindrucksvolle Gebäude reihen sich aneinander. Der Hafenmeister empfing uns freundlich, die Sanitäranlagen waren sauber und kostenlos, und die Nähe zur Stadt war ein echtes Plus. Als besonderes Highlight zog ein fröhlicher Kinderumzug durch die Straßen und erfüllte die Stadt mit Leben und guter Laune – ein rundum positives Bild. Fazit, Hoorn ist immer eine Reise wert.
Allmählich rückte der Abschied näher. Die letzte große Etappe führte uns über das Markermeer, durch die Schleuse Enkhuizen und weiter über das IJsselmeer bis nach Lemmer. Ein echtes Spektakel: Mit der imposanten Bellefleur manövrierten wir gekonnt durch Lemmer und zogen dabei zahlreiche begeisterte Blicke auf uns. Skipper Conny zeigte sein Können mit beeindruckender Präzision. Für Gisela und Jan endete der Törn an dieser Station – gemeinsam verabschiedeten wir uns stilvoll im Beachclub.
Nach einer entspannten Shoppingtour am Vormittag steuerten wir durch die idyllischen Kanäle nach Heeg, um gemeinsam mit der Windbreeker-Crew unseren letzten Abend gebührend zu feiern. Die letzten Flaschen wurden geöffnet, und die Unerschrockenen wagten noch ein erfrischendes Bad.
Am nächsten Morgen stand der finale Törn zurück zum Heimathafen Workum an. Nach sieben Tagen voller Sonnenschein zeigte sich das Wetter erstmals bedeckt und schenkte uns einige kurze Regenschauer – ein sanfter Übergang, der den Abschied ein wenig leichter machte. Rückblickend bleibt eine Woche voller kulinarischer Genüsse, gutem Wein, ausgelassener Stimmung und zahlreicher gesegelter Seemeilen bei idealem Wind – ein Törn, der in bester Erinnerung bleibt.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.